Die Rückkehr des VfL Bochum in die Fußball-Bundesliga war von einer sehr wilden Anfangsphase geprägt. Der VfL Wolfsburg hat den Aufsteiger früh unter Druck gesetzt, die Elf von Thomas Reis konnte sich kaum befreien. Nach vier Minuten klärte Robert Tesche mit der Hand auf der Linie und flog mit einer roten Karte vom Platz. Den fälligen Elfmeter hielt Manuel Riemann, der eine tolle Partie zeigte, aber wenige Minuten später traf Wolfsburg-Stürmer Wout Weghorst doch noch zum 1:0, was auch der Endstand war.
"Man stellt sich natürlich einen schöneren Start vor", erklärte VfL-Trainer Thomas Reis im "Sport1-Doppelpass" und fügte an, dass sein Team am Anfang noch etwas gebraucht habe, um in die Partie zu kommen. Reis bemängelte die anfängliche Passivität. Die Situation rund um den Elfmeter nannte er anschließend einen "Wachrüttler". Beinahe hätte es auch zum Punktgewinn gereicht, auch wenn Wolfsburg ein großes Chancenplus hatte. "Die Mannschaft hat immer daran geglaubt. Das war mir wichtig", lobte Reis sein Team. Riemann habe den Aufsteiger im Spiel gehalten. Er bekam ein Sonderlob vom 47-Jährigen. "Wir haben einen emotionalen Torwart, der alles versucht, um die Mannschaft zu pushen. Dabei schießt er auch manchmal über das Ziel hinaus, was ich nicht schlimm finde", betonte Reis. Solche Typen brauche man eben, vor allem in Bochum. "Emotionen gehören dazu. Wir können nur über Emotionen unsere Ziele erreichen", teilte er weiter mit.
Keine weiteren Transfers geplant
In Wolfsburg habe man in manchen Szenen gesehen, dass seiner Mannschaft die Bundesliga-Erfahrung fehle. Deshalb habe der Klub auch versucht über Transfers diese in den Kader zu holen. Für die Akteure und den Klub sei es eine "Win-Win-Situation", dass Bochum die nötige Qualität bekommt und die Spieler eine tolle Plattform kriegen. Nach dem Transfer von Sebastian Polter seien die Personalplanungen aber erst einmal abgeschlossen.
Um in der Bundesliga zu bestehen, passt Reis auch den Spielstil seines Teams an. Das hohe Pressing aus der Aufstiegssaison könne er so nicht anwenden. "Die Gegner sind dazu in der Lage dich auseinanderzunehmen", erklärte Reis in Bezug auf die qualitativen Unterschiede. Mit der richtigen Mentalität sei es dennoch möglich, die nötigen Punkte einzufahren. "Wir müssen uns nicht kleiner machen, als wir es sind", fügte der VfL-Trainer an. Arminia Bielefeld habe es in der vergangenen Saison ebenso geschafft. "Warum sollte uns das nicht gelingen?", fragte Reis in die Runde. Nach der "Feuertaufe" gegen Wolfsburg sei er zufrieden, es werde auch weiterhin Rückschläge geben, aber Bochum sich auch dementsprechend weiterentwickeln. "Wir wissen, dass wir konkurrenzfähig sein können", betonte er.